Chronik

Im Stadtteil Bothfeld, begrenzt von der Straße „Im Alten Gehäge“ und an der „West-Ost Autobahn“, befindet sich das Vereinsgelände des Kleingärtnervereins Bothfeld. Seine Geschichte geht bis in das Jahr 1926 zurück, in dem sich die Kolonien Scheffelfeld, Eulenkamp, Freihof, Sonnenhain I und II, Fasanenhain und Lärchenhain zum Kleingärtnerverein Buchholz e.V. zusammenschlossen. Die Zugehörigkeit zum Kleingärtnerverein Buchholz endete 1977. Die Trennung erfolgte aufgrund einer Umfrage. Sie war der unmissverständliche Wunsch aller Gartenfreunde dieser Kolonien, weil sie sich vom alten Verein nicht genügend vertreten fühlten. Zudem fehlte eine innere Beziehung wegen der räumlichen Entfernung der Bothfelder und der Buchholzer Kolonien gänzlich.

Nach einer einjährigen Vorbereitungszeit, wurde durch ein Trennungsbeschluss einer Mitgliederversammlung am 14.02.1977 der Kleingärtnerverein Bothfeld e.V. gegründet. Zu den Gründungskolonien gehörten: Sonnenhain I und II, Fasanenhain, Freihof und Lärchenhain. Die Kolonie Lärchenhain wurde leider am 30.11.1991 aus Stadtplanungsgründen aufgelöst.

Dank sei auch den Gründungsmitgliedern. Den Männern der ersten Stunde den Gartenfreunden Wilhelm Döpke sen. (Sonnenhain I), Karl Schmidt (Sonnenhain II), Willie Danne (Fasanenhain), Heinrich Lips (Lärchenhain) und Gerhard Herker (Freihof) die sich uneigennützig als Vorstandsmitglieder den Vereinsaufgaben widmen.

Natürlich führte die entstandene Kolonie ihren Namen nicht von Anfang an. Man lebte ja im tausendjährigen Reich, wo Namen geschweige denn Vorstände nicht gewählt, sondern befohlen wurden. So erhielt die Kolonie den heroischen Namen des in Niedersachsen berühmten „Herzogs Wittekind“. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch der Kleingärtnerverein Buchholz e.V. in der NS Zeit „Kraft durch Freude“ hieß. Der heutige Verein, der sich den Namen des Stadtteils, in dem er beheimatet ist, Bothfeld gab, verfügt über ein Flächenvolumen von 61.290 qm. Die angepachteten Ländereien gehören ausschließlich Privatpächtern. Das Vereinsgelände ist in 133 Parzellen aufgeteilt, die von 133 aktiven und 10 passiven Gartenfreundinnen und Gartenfreunden bewirtschaftet werden. Das Mitgliedsalter liegt im Durchschnitt bei 55 Jahren. Wie in vielen Vereinen gibt es nicht genügend Bewerber für freiwerdende Gärten. Die Gründe liegen an zu hohen Schätz- und Nebenkosten der einzelnen Gärten. Ein weiterer Grund ist die in unmittelbarer Nähe vorbeiführende Bundesautobahn. Je nach Windrichtung erforderte der Autolärm für alle dort lebenden Menschen, zu denen auch die Gartenfreunde Sonnenhain I und II und Fasanenhain gehören, ein starkes Nervenkostüm, das auch bei der Gartenarbeit ständig angespannt war. Nicht nur, aber auch ihretwegen errichtete das Autobahnneubauamt einen sogenannten Lärmschutzwall. Der Bau begann im Januar 1984 und endete im Mai 1985. Durch diese Maßnahme ist die Lärmbelästigung erträglicher geworden.

Natürlich hatten auch die Bothfelder wie alle anderen Vereine, den Wunsch nach einem Vereinsheim. Die erste Begegnungsstätte war ein Koloniehäuschen, das bei geselligen Anlässen, wie Tanzvergnügen zu klein war. So mussten sich die Gartenfreunde in der ersten Zeit eine 20qm große Tanzfläche aus Holz leihen. Später wurde sie unter Anleitung des Maurerpoliers W. Döpke sen. Aus Beton hergestellt, von da brauchte man sie nicht mehr auf- und abzubauen. 1955 machte man sich daran das Koloniehäuschen, das nur mit einem Abstellraum versehen war zu erweitern und die Toilettenanlage zu erneuern und zu sanieren. Das geschah in drei Etappen. 1989 wurden die Planungs- und Bauarbeiten für die Renovierung des Vereinsheimes begonnen. Baubeginn war der Winter 1989. Die Einweihung des neuen Vereinsheimes fand am 1. Mai 1991 statt. Die Herstellungskosten erfolgten durch Bausteinumlage und durch Eigenleistung der Mitglieder. Bewirtschaftet ist das Heim sonntags von 10.00-13.00 Uhr. Aktivitäten sind: Frühschoppen, Doppelkopf, Vereinsfeste, Fachberatung, Grünkohlessen, Kaffeekränzchen usw. der Verein verfügt über einen Kinderspielplatz und genügend Parkmöglichkeiten für PKW’s. Alle Gartenparzellen sind verstromt. Die Bewässerung der Kulturen in den Kleingärten erfolgt durch Pumpenbohrungen.

(aus einem Beitrag der Gartenzeitung Ausgabe 7 vom 7.Juli 2002, Eberhard Strauch)

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